Traumziel Südostasien – Gesundheitsrisiko vor Reise checken

Für viele ist Südostasien mit Thailand, Vietnam, Kambodscha und Myanmar gerade im Winter ein Traumziel. In den Monaten Dezember bis März ist es dort nicht ganz so schwül warm und Regen ist in der Regel auf 1-2 Tage im Monat begrenzt. Das macht diese Jahreszeit für Touristen aus Europa so attraktiv. Wegen politischer und ethnischer Spannungen in einzelnen Ländern der Region ist es ratsam, sich vor Reiseantritt mit landespezifischen Sicherheitshinweisen vertraut zu machen. Aktuelle Informationen dazu stellt das Auswärtige Amt in Berlin auf seiner Webseite zur Verfügung.

Reisehinweise des Auswärtigen Amtes beachten

Auch gesundheitliche Risiken sind zu beachten. Geht die Reise doch in tropische und subtropische Regionen. Den regionsspezifischen Gesundheitsrisiken kann in der Regel durch Vorsicht und Impfung vorgebeugt werden. Neben der Seite des Auswärtigen Amtes bieten auch die Webseiten des Centrums für Reisemedizin und des Robert-Koch-Institutes tagesaktuelle Hinweise und Empfehlungen zu gesundheitlichen Risiken. Besonders sollten die durch Mückenstiche übertragenen Krankheiten beachtet werden, da diese in den bereisten Ländern Südostasiens unabhängig von Reisezeit und Aufenthaltsort eine erhöhte Gesundheitsgefährdung darstellen können. Dies gilt für Dengue- und Chikungunya-Fieber, Zika wie auch Malaria. So wurden allein in Thailand in den ersten 9 Monaten des Jahres 55.000 Infektionen durch Mückenstiche registriert, 69 davon verliefen tödlich. Auch die Metropole Bangkok bildet mit 6.000 registrierten Infektionen keine Ausnahme. Deshalb ist es empfehlenswert, körperbedeckende helle Kleidung zu tragen, ungeschützte Hautbereiche mit Insektenschutzmitteln (Repellents) zu schützen und eventuell unter einem Moskitonetz zu schlafen. In Südostasien können Infektionskrankheiten sowohl durch tagaktive wie auch nachtaktive Mücken übertragen werden.

  • Dengue-Fieber

    Das Dengue Fieber ist in den Tropen und Subtropen verbreitet. So auch in allen Staaten Südostasiens. Es ist eine Virus-Infektion, die durch tagaktive Aedes aegypti Stechmücken übertragen wird. Auch Gelbfieber- (daher ihr deutscher Name Gelbfieber-Mücke), Zika- und Chikungunya-Viren kann die Mücke übertragen. Gegen das Dengue-Fieber gibt es derzeit weder eine Impfung noch spezifische Therapien. Den einzig wirksamen Schutz bieten Repellents und Kleidung, die vor Mückenstichen schützt. Da die Mücken tagaktiv sind, ist auch tagsüber immer an einen ausreichenden Mückenschutz zu denken. Die Infektionsgefahr mit Dengue-Viren besteht ganzjährig, mit einer Häufung in der Regenzeit, in Städten und touristischen Hochburgen. Tropenmediziner gehen für Südostasien von mehreren 10.000 Fällen pro Jahr aus.

  • Chikungunya-Fieber

    Vieles was für das Dengue-Fieber gilt, trifft auch auf das Chikungunya-Fieber zu. Auch hierbei handelt es sich um eine Virus-Infektion, die durch tagaktive Stechmücken wie Aedes aegypti und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen wird. Auch gegen das Chikungunya-Virus gibt es weder eine Impfung noch eine spezifische Therapie. Es bleibt also nur der aktive Schutz gegen Mückenstiche mit Repellents und Mücken abweisender Kleidung.

  • Zika-Virus

    Auch das Zika-Virus wird durch Aedes Mücken übertragen. Eine Infektion mit Zika ist tückisch, da sie bei Schwangeren zu irreversiblen Hirnschädigungen des ungeborenen Säuglings führen kann. Zika Infektionen können in allen tropischen und subtropischen Ländern auftreten. Das gilt auch für die südostasiatischen Tourismusgebiete. Entsprechend der Gefährlichkeit der Infektion für das ungeborene Leben, wird Schwangeren und Frauen mit Kindeswunsch abgeraten, potentiell gefährdete Regionen zu bereisen. Eine Impfung oder medikamentöse Prophylaxe gegen Zika gibt es nicht. Aktuelle Information zum Zika-Virus finden Interessierte auf den Internetseiten der WHO und des Robert-Koch-Institutes.

  • Malaria

    Malaria ist in tropischen und subtropischen Ländern immer noch eine nicht auszuschließende Gefahr. Dies gilt besonders für die gefährliche Malaria tropica, die in Südostasien ganzjährig auftreten kann und für fast die Hälfte aller Malaria Fälle verantwortlich ist. So auch in einigen Landesteilen von Thailand, Myanmar, Kambodscha und Vietnam. Deshalb sollten bei Reisen in diese Gegenden die Hinweise und Empfehlungen des Centrums für Reisemedizin und des Auswärtigen Amtes beachtet werden. Malaria wird durch die nachtaktive Anopheles Mücke übertragen. Also sollte in entsprechenden Gegenden eine wirksame Expositionsprophylaxe aus Mückennetz, schützender Kleidung und Repellents durchgeführt werden. Eine Prophylaxe mit Medikamenten kann nach ärztlicher Beratung im Einzelfall sinnvoll sein. Die großen Tourismuszentren gelten ebenso wie die Thailand vorgelagerten Inseln derzeit als Malaria frei.

  • HIV/AIDS

    HIV/AIDS ist bei Risikogruppen noch immer ein großes Problem. Besondere Vorsicht ist daher bei Sexualkontakten, Kontakten mit Blut, auch in offenen Wunden und bei Drogenmissbrauch geboten. Diese Empfehlungen sind nicht spezifisch für Südostasien, sondern gelten grundsätzlich.

  • Tollwut

    Tollwut ist in allen Ländern Südostasiens latent ein Thema. Das deutsche Centrum für Reisemedizin empfiehlt bei längerem Aufenthalt zu einer Tollwut-Impfung, da es in diesem Jahr schon zu einigen Todesfällen durch Tollwut nach Hundebissen gekommen ist. Wirksamer Schutz vor der von Viren übertragenen Tollwut bietet nur eine Impfung vor Reiseantritt. Ist das nicht erfolgt, muss nach einem Hundebiss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da nur eine schnell durchgeführte „Notimpfung“ den Ausbruch der in der Regel tödlichen Erkrankung verhindern kann. Andere therapeutische Möglichkeiten gibt es nicht. Es sollte beachtet werden, dass ein moderner Tollwutimpfstoff nicht in allen Teilen der Region gleichermaßen sofort zur Verfügung steht.

  • Durchfall

    Durchfallerkrankungen können in allen Ländern der Region auftreten, sind jedoch durch einschlägige Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen vermeidbar. Daher wird grundsätzlich empfohlen, immer Flaschenwasser, nie jedoch Leitungswasser zu trinken und die Reiseregel „peel it, cook it or leave it“ konsequent anzuwenden. In Einzelfällen kann es lokal auch zu Cholera Ausbrüchen kommen.

  • Grippe, Vogelgrippe und Schweinegrippe

    In den Ländern der Region kann es immer zu Infektionen mit dem Schweinegrippe- und Vogelgrippe-Virus kommen. Auch die saisonale Grippe tritt regelmäßig auf. Allerdings nicht so intensiv wie in unserem europäischen Winter. Reisende mit aktueller Grippeschutzimpfung sollten auch gegen die saisonale Grippe in Südostasien geschützt sein.

    Neben den typischen Tropenkrankheiten lauern bei Reisen in die subtropischen und tropischen Länder Südostasiens weitere gesundheitliche Risiken, gegen die man sich schützen kann und sollte. Dies geschieht am besten, wenn der Impfpass überprüft wird und eventuell bestehende Impflücken vor der Reise geschlossen werden. Pflichtimpfungen bei direkter Einreise aus Deutschland bestehen nicht.

Impfpass checken und Impflücken schließen

Gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes sollte bei Erwachsenen Standardimpfschutz bestehen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Mumps Masern Röteln (MMR), Pneumokokken und Grippe. Schutz gegen Hepatitis A und B, Tollwut, japanische Enzephalitis und Typhus werden als spezielle Reiseimpfungen empfohlen. Der beste Impfschutz für mitreisende Kinder kann durch eine reisemedizinische Beratung ermittelt werden. Einige Reise- und Tropenmediziner bieten diese auch online an. Teil der Reiseberatung kann dann auch die Frage sein, welcher Impfschutz in Abhängigkeit von der Art der Reise zu empfehlen ist. So ist für einen Kreuzfahrttouristen von einem anderen Impfschutz auszugehen als für Backpacker mit intensiverem Kontakt zu Land, Leuten und Tieren. Für Kreuzfahrtfahrttouristen stellen die Veranstalter nützliche Gesundheitshinweise zusammen.

Fazit:

Bei Reisen in Länder Südostasiens ist besonders an übertragbare Krankheiten durch tagaktive wie auch nachtaktive (Malaria) Stechmücken zu denken. Bei Kontakt mit Hunden besteht Tollwut-Risiko. Generell wird empfohlen, die aktuellen Informationen des Auswärtigen Amtes, des Centrums für Reisemedizin und des Robert-Koch-Institutes vor Reiseantritt zu nutzen.

Hinweis, Haftungsausschluss und weiterführende Links:

Dieser Artikel soll sensibilisieren und auf gesundheitliche Gefahren in Reiseländern aufmerksam machen. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann keine reisemedizinische Beratung ersetzen. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden.

CRM Centrum für Reisemedizin: https://www.crm.de/

Auswärtiges Amt: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit

Robert Koch Institut: http://www.rki.de

WHO – Welt Gesundheitsorganisation http://www.who.int/emergencies/zika-virus/en/